Fair Code
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My Master’s Thesis: Fair Code - Free/Open Source Software and the Digital Divide
Abstract in short & english:
What has software got to do with sustainable development policy? My master’s thesis analyses the role of Free/Open Source Software (FOSS) in the development policy discourse about the global digital divide. The focus is on the Latin American region. The paper is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Germany. My article for the Open Source Yearbook 2006 as well as interviews with Latin American Free Software-Activists are also online.
Download Master’s Thesis: Part 1, Part 2 (pdf, 150 pages)
Article in the Open Source Yearbook 2006: English, German
Abstract in lang & deutsch
Aufbauend auf die “Informationalismus-Theorie” von Manuel Castells wird im theoretischen Teil dargelegt, warum fehlender Zugriff auf Informations- und Kommunikationstechnologien (ICTs) entwicklungspolitisch relevant ist. Eine kurze Zusammenfassung des Digital Divide-Diskurses zeichnet die wichtigsten Positionen nach.
Der empirische Teil der Arbeit analysiert mit Blick auf die Fragestellung Literatur über den Digital Divide sowie qualitative Interviews mit lateinamerikanischen FOSS-Aktivisten [1]. Das Ergebnis zeigt, dass Freie/Open Source Software im Zusammenhang mit fehlenden Zugang zu ICTs bisher kaum eine Rolle gespielt hat. Diese Situation ist weniger mit technologischen, sondern mit einer Vielzahl politischer, ökonomischer und kultureller Gründe zu erklären: Es gibt wenig Wissen über FOSS bzw. gegensätzliche Positionen, was Software überhaupt ist (ein knappes Produkt oder ein freier Prozess?); Programme zur Überbrückung der digitalen Spaltung werden oft von proprietären Firmen gesponsert, in der Folge verhindert eine solche Public-Private-Partnerschaft den Einsatz von freiem Code; Lobbyismus spielt eine zentrale Rolle. Auch weil Ökonomie, Kultur und Werte von FOSS sich fundamental von der des “Meatspace” unterscheiden, ist dieses Software-Modell in dem seit rund 10 Jahren geführten Diskurs kaum zum Einsatz gekommen. Oft verhindert auch die informelle Organisationsstruktur freier Projekte den Umstieg auf nicht-proprietäre Software.
Erst in jüngster Zeit ist zu beobachten, dass die Beschaffenheit von Code in die Diskussion um den Digital Divide integriert wird. Entwicklungs- und Schwellenländer empfinden die Regelung geistiger Eigentumsrechte zunehmend als ungerecht. Mit dem Umstieg auf GNU/Linux ist der Wunsch nach technologischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit verbunden. Zudem wird Migration einfacher.
Bei Software geht es nicht nur um Code, sondern um Rechte, Kontrolle, Freiheiten, Transparenz und Macht.
[1] Federico Heinz, Programmierer, Sprecher der FSF/ Beatriz Busaniche, Kommunikationswissenschaftlerin & Teilnehmerin am WSIS/ Fernanda Weiden, Programmiererin, Beraterin der brasilianischen Regierung