Warten und hoffen
July 14th, 2008
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Wolfgang Blau ist halbwegs neuer Chefredakteur von “Zeit Online”. In einem Interview mit “Infosat” äußert er einen Wunsch:
Digitalmagazin: Wird es auch Kooperationen mit Mediatheken anderer Sender wie Arte, ARD oder gar einem privaten Anbieter geben?
Blau: Wir sind für viele Ideen offen, privater wie öffentlich-rechtlicher Art. Man sollte aber nicht unterschätzen, wie unendlich kompliziert die Urheberrechtssituation bei der Online-Nutzung von Fernsehinhalten werden kann. Ich warte und hoffe auf den Tag, an dem öffentlich-rechtliche Sender ihre eigenen Inhalte unter einer Creative-Commons-Lizenz ins Netz stellen werden.
Die “unendliche komplizierte Urheberrechtssituation” plagt tatsächlich jeden, der im Online-Bereich arbeitet. Die Copyright-Bredouille erschwert den Öffentlich-Rechtlichen auch eine freiere Lizenzierung ihrer Inhalte. Wenn ich mal kurz aus dem gebührenfinanzierten Nähkästchen plaudern darf: Mein Arbeitgeber NDR hat ja ein kleines cc Projekt. Klein ist es, weil wir nur freigeben können, woran wir auch alle Rechte haben. Sobald Musik dabei ist (meistens der Fall), fällt die Option cc aus. Filmemacher arbeiten aus Gewohnheit mit GEMA-Musik, und die freie Musik gefällt ihnen oft nicht besonders. Oder es wird fremdes Filmmaterial verwendet, auch dann stirbt die cc-Option. Es gab diverse Anfragen von NDR Autoren, die gern ihre Sachen unter cc stellen wollten. Auftauchende rechtliche Unwägbarkeiten haben das immer verhindert.
Und selbst wenn die Situation besser wird, die Autoren z. B. nur freie Musik verwenden für Sachen, die ins Netz sollen - nie werden die öffentlich-rechtlichen Sender Lizenzen verwenden, die die kommerzielle Nutzung freigeben. (Das wäre eine Voraussetzung, damit Zeit Online öffentlich-rechtliche Inhalte ohne Nachfragen verwenden dürfte.) Dann wäre den Sendern der Zorn ihrer Autoren gewiss: Denen vermitteln, dass Dritte ihre Inhalte kommerziell nutzen dürfen, ohne dass sie, die Urheber, davon profitieren - unmögliche Aufgabe.
Entry Filed under: Creative Commons, Netzkultur, Urheberrecht
4 Comments Add your own
1. FFD | July 15th, 2008 at 9:14 am
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“Denen vermitteln, dass Dritte ihre Inhalte kommerziell nutzen dürfen, ohne dass sie, die Urheber, davon profitieren - unmögliche Aufgabe.” Glaube ich nicht! Wenn nur frei lizenzierte Inhalte im öffentlich-rechtlichen zugelassen wären - die Autoren würden es schlucken. Es gibt genug. Und wenn der Traumschiff-Drehbuchschreiber seinen Beruf an den Nagel hängt, who cares, drei bessere springen in die Lücke.
Die Situation der Autoren im deutschen Fernsehen ist ziemlich verfahren, und ich würde auch gerne wissen, ob sie selbst überhaupt noch Rechte an ihrer Arbeit behalten.
2. Marco Kade | July 15th, 2008 at 3:03 pm
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Ich persönlich kann mir denken, dass sicher einige Filmemacher einfach nicht die Zeit finden passende Musik im CC-Bereich zu finden, da es eine gewisse Zeit benötigt ehe man die passende Musik gefunden hat.
Ich selber habe mich in der Vergangenheit öfter mit dem Thema auseinandergesetzt und habe mittlerweile einen recht guten Überblick der allerdings seine Grenzen in meinem (zum Glück) breit gefächertem Musikgeschmack hat, trotzdem kommt man nicht herum sich erst einmal mit der Musik, bzw. den einzelnen Künstlern kurz auseinanderzusetzen und vor allem reinzuhören, was nicht in einem Ultra-Schnell-Verfahren möglich ist, sondern in Echtzeit geschehen muss.
Trotzalledem habe ich schon viele meiner heutigen (und schon vergangenen) Lieblingslieder auf entsprechenden Plattformen (allen voran Jamendo.com) gefunden.
Als ich es mir noch zeitlich leisten konnte Sendungen im Internetradio zu gestalten, habe ich allen voran auf freie Musik gesetzt und die Hörer auf die Möglichkeiten von CC-Lizenzen hingewiesen, weil ich wusste, dass der Großteil von denen noch nie etwas davon gehört hatte.
Leider gefiel es der Sendeleitung nicht sonderlich, weil man mit dem Thema GEMA sehr vorsichtig umging, um auch allen Regeln gerecht zu werden, wahrscheinlich auch weil sie die Bestimmungen der GEMA nicht ganz verstanden haben.
Das ist Angst, Angst vor Freiheit. Traurig, aber wahr.
Hoffen wir weiter auf die Zeit, in der das Internet vor Freiheit nur so strotzt.
3. Meike | July 15th, 2008 at 9:46 pm
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@FFD:
Das ja. So eine Richtlinie würde auch Sinn machen. Nicht sinnvoll und kaum durchsetzbar wäre meiner Meinung nach aber eine Vorgabe ör Sender, ihre Autoren anzuhalten, ihre Werke unter einer cc Lizenz zu veröffentlichen, die die kommerzielle Nutzung freigibt. Das würden Urheber wie deren Interessenvertreter (DJV) nicht mitmachen. Ich halte das auch für falsch.
4. Überlegt und dagegen ent&hellip | July 15th, 2008 at 10:39 pm
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